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EU-Schwarzmeerweizenpreise sinken inmitten einer Rekordernte von 10,5 Mio. Tonnen

 

Schnelle Übersicht:

  • Aufgrund rekordverdächtiger Ernten ist EU-Schwarzmeerweizen aus Rumänien und Bulgarien günstiger.
  • Rumäniens Ausbeute von 10,5 Millionen Tonnen drückt die Preise und unterbietet Frankreich und Russland.
  • Schlechtes Wetter in Russland und Frankreich macht rumänischen und bulgarischen Weizen attraktiver.
  • Die EU-Weichweizenernteprognose für 2024/25 ist die niedrigste seit vier Jahren, was sich auf die Gesamtbestände auswirkt.

Weizen aus den an das Schwarze Meer angrenzenden Ländern der Europäischen Union wird wettbewerbsfähiger gehandelt. Im Vergleich zum Weizen aus anderen Regionen ist das Schwarzmeergebiet außergewöhnlichen Ernten zu verdanken. Insbesondere Rumänien und Bulgarien profitieren von rekordverdächtigen Ernteerträgen, die sich insbesondere auf die globalen Weizenpreise auswirken. Diese Verschiebung hat sich dadurch vollzogen, dass diese Länder weltweit attraktiver geworden sind und Konkurrenten aus Frankreich und Russland unterboten haben.

Rumänische Weizenpreise fallen, da die Ernte von 10,5 Mio. Tonnen das Angebot erhöht

Der Weizenmarkt hat in den letzten Handelssitzungen erhebliche Verschiebungen erlebt. Rumänischer und bulgarischer Weizen wurden zu niedrigeren Preisen gehandelt als Frankreich und Russland. Rumäniens bemerkenswerter Ernteertrag von 10,5 Millionen Tonnen für die Saison 2024-2025 war ein Schlüsselfaktor für die Senkung dieser Preise. Diese Rekordernte hat Rumänien als dominanten Akteur auf dem Markt positioniert. Die jüngsten Kaufentscheidungen von Großeinkäufern sind ein klarer Beweis für eine solche Dynamik.

Mehrere Schlüsselereignisse haben die aktuelle Marktdynamik beeinflusst. In Russland wurden die Ernteprognosen aufgrund von Frostschäden um über 10 % nach unten korrigiert, was sich erheblich auf die Produktionsaussichten auswirkte. Im Gegensatz dazu haben die französischen Landwirte mit übermäßigen Regenfällen zu kämpfen, die sich negativ auf ihre Weizenproduktion auswirken. Diese schwierigen Wetterbedingungen in Russland und Frankreich haben rumänischen und bulgarischen Weizen für Käufer attraktiv gemacht. Die ägyptische General Authority for Supply Commodities sichert sich im Juni in zwei separaten Ausschreibungen Weizen aus diesen Ländern.

Frost und Regen verringern die Weizenproduktion in Russland und Frankreich

Darüber hinaus hat das Agrarberatungsunternehmen Strategie Grains seine Schätzung für die EU-Weichweizenernte 2024/25 um 1,7 Millionen Tonnen gesenkt. Damit sinkt die Prognose auf 121,8 Millionen Tonnen – ein Vierjahrestief. Dieser Rückgang verdeutlicht die umfassenderen Herausforderungen, denen sich der europäische Weizenmarkt gegenübersieht, da ungünstige Wetterbedingungen und andere Faktoren die erwarteten Erträge erheblich verringert haben.

Die Prognose der EU für die weiche Ernte 2024/25 liegt nun um 3,6 % unter der Vorjahresproduktion und markiert damit die geringste Ernte seit der Saison 2020/21. Es wird erwartet, dass Frankreich den größten Produktionsrückgang verzeichnen wird, wobei starke Regenfälle die Aussaat von Weichweizen um mehr als 7 % reduzieren werden. Deutschland, Polen und Ungarn rechnen ebenfalls mit einem Rückgang ihrer Weizenproduktion, was die Herausforderungen für die europäischen Landwirte in diesem Jahr noch verschärft.

EU-Prognosen für Gerste und Maisernte in Juni-Schätzungen gesenkt

Neben Weizen ist die Prognose für die Gerstenernte der EU von 53,0 Millionen Tonnen im Vormonat auf 52,2 Millionen Tonnen gesunken. Außerdem ist die Prognose für die Maisernte von 63,3 Millionen Tonnen auf 62,6 Millionen Tonnen gesunken. Spanien zeigt vielversprechende erste Ertragsergebnisse im Süden. Im Norden könnte es jedoch zu einem Rückgang kommen. Rumäniens Ertragsergebnisse waren gemischt und lagen im Durchschnitt in Slowenien und Kroatien, in Norditalien jedoch enttäuschend, was die landwirtschaftlichen Aussichten für die Region weiter erschwerte.

Positiv zu vermerken ist, dass der Foreign Agricultural Service des USDA einen Anstieg der bulgarischen Produktion auf 6,9 Millionen Tonnen prognostiziert hat, obwohl die Anbaufläche um 4 % zurückgegangen ist. Es wird jedoch erwartet, dass die Weizenbestände der EU insgesamt 2024/25 aufgrund der geringeren Ernten und eines möglichen Rückgangs der Schwarzmeervorräte ein prekär niedriges Niveau erreichen werden. Diese Entwicklungen unterstreichen das komplexe Zusammenspiel zwischen Wetterbedingungen, Ernteprognosen und Marktdynamik, die zusammen die globalen Rohstoffpreise beeinflussen.



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