0

EUR/USD steigt aufgrund der Zinssenkung der EZB um 25 Basispunkte

  • EZB-Zinssenkung: Die EZB senkte den Hauptrefinanzierungssatz auf 4,25 % und den Zinssatz für die Einlagefazilität auf 3,75 % und entsprach damit den Markterwartungen.
  • Inflationsprognosen: Die EZB prognostiziert eine Kerninflation von 2,8 % für 2024, 2,2 % für 2025 und 2,0 % für 2026.
  • Wirtschaftswachstum: Das BIP der Eurozone wuchs im 1. Quartal 2024 um 0,3 %, was auf eine Erholung der Wirtschaft hindeutet.

In der frühen New Yorker Sitzung am Donnerstag erlebte das EUR  /USD-Paar einen bemerkenswerten Anstieg, als die Europäische Zentralbank (EZB) eine Senkung ihrer Leitzinsen um 25 Basispunkte (Bp) ankündigte. Die Marktteilnehmer haben diese geldpolitische Entscheidung weitgehend erwartet und haben erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaftslandschaft der Eurozone. Der Schritt der EZB, die Zinsen zu senken, zielt darauf ab, die Inflation wieder in Richtung ihres Ziels zu lenken, was Händlern und Anlegern gemischte, aber hoffnungsvolle Aussichten bietet.

Politische Entscheidung der EZB und Zinssenkungen

Die Entscheidung der EZB, den Hauptrefinanzierungssatz auf 4,25 % und den Zinssatz für die Einlagefazilität auf 3,75 % zu senken, entspricht den Markterwartungen. Diese Senkungen sind Teil einer umfassenderen Strategie zur Steuerung der Inflation und zur Ankurbelung der Wirtschaftstätigkeit in der Eurozone. Die Zentralbank hat auch ihre neuesten Inflationsprognosen veröffentlicht und prognostiziert eine durchschnittliche jährliche Kerninflationsrate von 2,8 % im Jahr 2024, 2,2 % im Jahr 2025 und 2,0 % im Jahr 2026.

Die politischen Entscheidungsträger der EZB hatten ihre Absicht signalisiert, die Kreditzinsen um 25 Basispunkte zu senken, da sie zuversichtlich sind, dass die Inflation zum gewünschten Ziel von 2 % zurückkehren wird. Dieser Beschluss unterstreicht den proaktiven Ansatz der EZB zur Bekämpfung des Inflationsdrucks und zur Unterstützung des Wirtschaftswachstums.

Inflation und Wirtschaftsaussichten

Der Weg zum Erreichen des Inflationsziels von 2 % scheint aufgrund der anhaltend hohen Dienstleistungsinflation schwierig zu sein. Dieser Inflationsdruck wird maßgeblich durch das Lohnwachstum und die verbesserten Konjunkturaussichten für die Eurozone beeinflusst. Die Inflation im Dienstleistungssektor stieg im Mai auf 4,1 % und markierte damit den höchsten Stand seit sieben Monaten. Dieser Anstieg ist zum Teil auf Lohnerhöhungen zurückzuführen, die zum allgemeinen Inflationsumfeld beitragen.

Neben der Inflationsdynamik hat auch die Wirtschaftsleistung der Eurozone Anzeichen von Widerstandsfähigkeit gezeigt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs im ersten Quartal 2024 um 0,3 %, nachdem es 2023 zwei aufeinanderfolgende Quartale mit einem Rückgang verzeichnet hatte. Dieses Wachstum deutet auf eine sich erholende Wirtschaft hin, die durch die akkommodierende Politik der EZB gestützt wird.

Zinsausblick und Markterwartungen

Mit Blick auf die Zukunft wird erwartet, dass die EZB bei künftigen Zinsentscheidungen eine datenabhängige Haltung einnehmen wird. Es ist unwahrscheinlich, dass sich die Beamten in naher Zukunft zu weiteren Zinssenkungen verpflichten werden, einschließlich der bevorstehenden Juli-Sitzung. Die Finanzmärkte gehen jedoch davon aus, dass die EZB noch in diesem Jahr zwei weitere Zinssenkungen vornehmen könnte. Dieser vorsichtige Ansatz spiegelt den Fokus der Zentralbank auf Wirtschaftsindikatoren und die sich entwickelnden Marktbedingungen wider.

Technische Analyse: EUR/USD

Das EUR/USD-Paar bleibt in einer engen Spanne unterhalb der Marke von 1,0900 begrenzt. Das Hauptwährungspaar hat auf dem täglichen Zeitrahmen ein invertiertes Kopf-Schulter-Muster (H&S) gebildet, was auf eine mögliche bullische Umkehr hindeutet. Ein Durchbruch über die Nackenlinie, die beim Hoch vom 9. April bei 1,0885 markiert ist, könnte eine deutliche Aufwärtsbewegung auslösen.

Eine goldene Kreuzformation unterstützt die kurzfristigen Aussichten für EUR/USD, die positiv bleiben. Dieses bullische Signal tritt auf, wenn der 50-Tage Exponential Moving Average (EMA) den 200-Tage-EMA in der Nähe des Niveaus von 1,0800 überschreitet. Dieses technische Setup deutet auf eine sich verstärkende Aufwärtsdynamik hin.

Der 14-Perioden-Relative-Stärke-Index (RSI) ist jedoch in den Bereich von 40,00-60,00 gerutscht, was darauf hindeutet, dass das bullische Momentum vorübergehend nachgelassen hat. Trader sollten diese technischen Indikatoren genau beobachten, um die nächste Bewegung des Paares abzuschätzen.

Die Zinssenkungsentscheidung der EZB und die Inflationsprognosen haben dem EUR/USD-Markt Optimismus verliehen, wenn auch mit einer gewissen Vorsicht. Während die proaktiven Maßnahmen der EZB darauf abzielen, die Inflation in Richtung des 2%-Ziels zu lenken, stellen die anhaltende Dienstleistungsinflation und das Lohnwachstum Herausforderungen dar. Die wirtschaftliche Erholung der Eurozone, die sich in einem positiven BIP-Wachstum widerspiegelt, verleiht den Aussichten eine zusätzliche Komplexität. Technisch gesehen zeigt EUR/USD Potenzial für eine bullische Umkehr, aber Trader sollten wachsam gegenüber Marktsignalen und wirtschaftlichen Entwicklungen bleiben.



Hinterlasse eine Antwort

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.