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WEF-Bericht stellt fest, dass sich die Weltwirtschaft im Jahr 2024 verbessert

Kurzer Blick:

  • Verbesserter Ausblick: 82 % der Chefvolkswirte erwarten, dass sich die Weltwirtschaft im Jahr 2024 stärken oder stabil bleiben wird.
  • Politische Bedenken: 97 % sehen geopolitische Probleme voraus, die zu wirtschaftlicher Volatilität führen; 83 Prozent erwarten, dass innenpolitische Spannungen die Stabilität beeinträchtigen werden.
  • Regionale Wachstumsvarianzen: Für die Volkswirtschaften der USA und Asiens wird ein starkes Wachstum prognostiziert, während die Aussichten für Europa schwach bleiben.

Die globalen  Wirtschaftsaussichten für 2024 zeigen Anzeichen einer Verbesserung, so der jüngste Bericht des Weltwirtschaftsforums über den Ausblick der Chefökonomen, der am Mittwoch veröffentlicht wurde. Beeindruckende 82 Prozent der Chefvolkswirte erwarten, dass sich die Weltwirtschaft in diesem Jahr entweder festigt oder stabil bleibt. Darüber hinaus ist der Anteil der Chefökonomen, die einen Abschwung vorhersagen, dramatisch von 56 Prozent im Januar auf nur noch 17 Prozent gesunken. Dieser Optimismus wird jedoch durch die Besorgnis über geopolitische und innenpolitische Spannungen gedämpft, die sich immer noch auf die wirtschaftliche Stabilität auswirken könnten.

Geopolitische und politische Spannungen

Während sich die allgemeine wirtschaftliche Stimmung verbessert hat, bleiben die Chefökonomen wachsam gegenüber möglichen Störungen durch politische Faktoren. Überwältigende 97 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass geopolitische Probleme in diesem Jahr zur globalen wirtschaftlichen Volatilität beitragen werden. Diese Sorge wird von 83 Prozent der Ökonomen geteilt, die glauben, dass die Innenpolitik auch im Jahr 2024, einem Jahr, das von Wahlen geprägt ist, von denen fast die Hälfte der Weltbevölkerung betroffen ist, eine erhebliche Quelle der Volatilität sein wird.

Saadia Zahidi, Geschäftsführerin des Weltwirtschaftsforums, hob die Doppelnatur der aktuellen Wirtschaftslandschaft hervor: „Der jüngste Ausblick der Chefökonomen deutet auf willkommene, aber zaghafte Anzeichen für eine Verbesserung des globalen Wirtschaftsklimas hin. Dies unterstreicht die immer komplexere Landschaft, in der sich Führungskräfte bewegen. Es besteht ein dringender Bedarf an einer Politikgestaltung, die nicht nur darauf abzielt, die Motoren der Weltwirtschaft wiederzubeleben, sondern auch die Grundlagen für ein integrativeres, nachhaltigeres und widerstandsfähigeres Wachstum zu schaffen.“

Ungleichmäßige Wachstumsaussichten

Trotz der insgesamt positiven Aussichten sind die Wachstumserwartungen in den verschiedenen Regionen uneinheitlich. Die Umfrage zeigt einen deutlichen Aufschwung der Aussichten für die Vereinigten Staaten, wo fast alle Chefökonomen (97 Prozent) für dieses Jahr ein moderates bis starkes Wachstum erwarten, gegenüber 59 Prozent im Januar. Auch die asiatischen Volkswirtschaften werden sich voraussichtlich gut entwickeln, wobei alle Befragten ein zumindest moderates Wachstum in den Regionen Südasien und Ostasien und Pazifik prognostizieren.

Die Erwartungen an China sind jedoch zurückhaltender. Während drei Viertel der Befragten ein moderates Wachstum erwarten, prognostizieren nur 4 Prozent ein starkes Wachstum in diesem Jahr. Im Gegensatz dazu bleiben die Aussichten für Europa düster: Fast 70 Prozent der Ökonomen prognostizieren für den Rest des Jahres 2024 ein schwaches Wachstum. In anderen Regionen wird ein weitgehend moderates Wachstum erwartet, mit einer leichten Verbesserung gegenüber der letzten Umfrage.

Künftige Herausforderungen für Unternehmen und politische Entscheidungsträger

Die Umfrage unterstreicht die eskalierenden Herausforderungen, mit denen Unternehmen und politische Entscheidungsträger konfrontiert sind. Beachtliche 86 Prozent der Befragten erwarten, dass die Spannungen zwischen politischer und wirtschaftlicher Dynamik in diesem Jahr eine wachsende Herausforderung darstellen werden, während 79 Prozent eine erhöhte Komplexität der Entscheidungsprozesse erwarten.

Zu den wichtigsten Faktoren, die die Entscheidungsfindung von Unternehmen beeinflussen, gehören die allgemeine Gesundheit der Weltwirtschaft, die von 100 Prozent der Befragten genannt wird, sowie die Geldpolitik und die Finanzmärkte (beide 86 Prozent), die Arbeitsmarktbedingungen (79 Prozent) sowie geopolitische und innenpolitische Themen (86 Prozent bzw. 71 Prozent). Bemerkenswert ist, dass 73 Prozent der Ökonomen glauben, dass die Wachstumsziele der Unternehmen die Entscheidungsfindung beeinflussen werden, fast doppelt so viele wie der Anteil, der die Bedeutung der ökologischen und sozialen Ziele der Unternehmen nannte (37 Prozent).

Während die globalen Wirtschaftsaussichten für 2024 vielversprechende Anzeichen einer Verbesserung zeigen, bleiben erhebliche Herausforderungen bestehen. Das Zusammenspiel von geopolitischen und innenpolitischen Spannungen in Verbindung mit einem ungleichmäßigen Wachstum in den Regionen unterstreicht die Notwendigkeit einer sorgfältigen und integrativen Politikgestaltung. Während die Welt diese Komplexität bewältigt, wird ein Fokus auf nachhaltiges und widerstandsfähiges Wachstum entscheidend sein, um langfristige Stabilität und Wohlstand zu gewährleisten.



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